- 85 - 1328. Mai 29. Liegnitz. Herzog Boleslaus bestätigt die Zollgerechtigkeit zu Liegnitz. In gotis namen amen. Wir Bolezlaus von gotis gnadin herczoge von Slesien vnde herre czu Legnicz tun allin den kunt, di disin brif ansein adir horin lesin, das wir mit bedachtim mute vnde mit vnsim gutem willin, mit rate vnsir wisin manne czu nuczee vnde czu vrumen vnsir stat czu Legnicz vnde vnsim lande, habin bestetigit eweclich den czol czu Legnicz, wir behaldin selbe adir vorkoufin, also das man eyn iclich war vnde koufschacz vorczollin sal, als her nach geschribin stet. Furit ein man wolle, hofphe, vleiczh, vnslit, smer vf vir centener adir drubir durch die stat czu Legnicz, der ist schuldik czu czolle von dem pherde eyn scot, was her drundir furit, do gibt her von dem pherde ein halbis scot, vorkouft her is czu Legnicz, so gibt her von der marke ein quart, das heysit slegeshacz; furit ein man weyt von verrin landin durch di stat, der gibt ein halb lot von dem pherde, vorkouft her in der stat, so gibt her slegeshacz, werin is abir luthe, di in dem lande czu Slesien wonyn, vnde farin lant weyt, di gebin ein quart von dem pherde vnde keynin slegeshacz; furit ein man flokin vir centener adir drubir durch di stat, so gibt her ein halbis scot von dem pherde; furit her drundir, so gibt her ein quart; vorkouft her, so gibt her slegeshacz. Von shonem gewande furit her einyn soum adir drubir durch di stat, so gibt her czwey scot von dem pherde, furit her vndir dem soume, so gibt her ein scot von dem pherde, vorkouft her abir in der stat, so gibt her von dem ypir tuche ein halbis scot, ist das tuch bessir wen ein ypirtuch, so gebe her me, ist is ergir, so gebe her minner. Wer abir, das ein man land tuch furit durch di stat, so gibt her ein halb lot von dem pherde, vorkouft her vnde ist ein webir von Slesien lant, so gibt her keinen slegeshacz, fur abir ymant von verrin landin als yensit dem quise und fure durch adir vorkoufte hi, so ist her schuldik von dem pherde sinen czol adir von dem koufe sinen slegeshacz. Furit ein man lant tuch vnde eyme soume, der gibt halbin czol. Wer do furit ledir, rueledir hi durch, vir centener adir drubir, der gibt ein lot von dem pherde, furit her drundir, so gibt her ein halb lot, vorkouft her, so gibt her slegeshacz. Wer das ein man, von wan her were, kufphir furte durch di stat, der gibt ein halbis scot von dem pferde, vorkouft her, so gibt slegeshacz der man an di von Walthersdorf vnde di von dem Hayne. Wer do wachs furit adir beslagin kramerie vir centener adir drubir durch di stat, der gibt ein scot von dem pherde, furit her drundir, so gibt her ein halbis scot, vorkouft her hy czu Legnicz, so gibt her slegeshacz. Kremer, di do varn bin dem lande czu Slesien, di gebin von dem pherde ein quart. Furit ein man das czu der kuchin gehorit korn, weys, erweys vnde moyn, pech vnde strenge vnde allirleye gevesse, glas vnde muldin vnde verit durch, der gibt von dem pherde ein quart, verkouft her hy, so engibt her keynin slegeshacz ane von dem salcze, wirt das vor-kouft, so gibt man von dem pherde ein virteil salczis. Ein vudir reinval adir walish win, das durch wirt gefurit, das gibt ein virdunk, ein vudir ostir wins gibt ein halbin virdunk, ein vudir von Gubin ein lot, ein vudir von dem Nuwen markte gibt ein scot, wirt is hi vorkouft, so gibt man slegeshacz. Von horn, von karten, von röte, von einer vollin fur gibt das phert eyn halbis scot, ist abir, das is czuyt halbe last, so gibt is halbin czol, wirt is hi vorkouft, so gibt is slegeshacz. Von czweyn pherdin, die man ledik furit hi durch, gibt man ein quart, vorkouft ein gast dem andirn phert, so gibt man von czweyen markin ein quart. Von grosem vie, das volwachsin ist, von ochsin, von kuen, gibt man von dem houbte czwene phennynge. Von gesalczin vishhen vnde heringen, das durch get, gibt man von dem pherde ein halbis scot, wirt is vorkouft, so gibt slegeshacz der man do von. Wer mulsteyn hy durch furit adir slifsteyn, der gibt von dem wayne ein halbis scot, legit her nider, wer in koufit, der gibt ein heller, do mit her losit das czeychin. Furit ein gast vnsym burgere mit synen pherden in di vorgenante stat koufschacz, verit her ledik durch, so gibt her von czweyn pherdin ein quart. Furit ein man buerat, der do volle ist, der gebe ein virdunk, ist her nicht volle, so gebe her minner, dor nach her gros adir wenink ist. Ein burger, der nirgin andirswo burger ist an argelist vnde unmeynlich vnde von allem syme gute der stat rat vnde recht tut, als andir burgir hy czu Legnicz, her sy geerbit adir vngeerbit, her habe weib adir kint, adir habe ir nicht, der sal czollis ledik sin, als andir vnse burgire hy czu Legnicz. Wer is abir, das her hy burger were vnde ouch andirswo, der sal czollin als ein andir vremdir man. Wer dacz ymant vorfure den czol czu Legnicz mit frevil adir mit vorgessenheit, der sal das bessirn als von aldir gewonlich ist gewest nach gnadin. Wer das ymant vorczollete andir war, wen di her yurete, der sal das bessirn, als von aldir gewonlich ist gewest nach gnadin; vbir alle dy vorgeschribin rede habe wir disin brif gegebin czu ewigem gedechtenisse mit vnsim yngesigil voringesigilt vnde vorvestetit. Das ist gesehen vnde dirre brif ist gegebin in der stat czu Legnicz an dem tage der heylegin Dryvaltekeyt, nach gotis geburt tusint jar, dryhundirt jar in deme achundczwenczygisten jare vor den geczugin; dy hernach geschribin sin, hern Heinrich von Sylicz, hern Dytheriche von Predil, Hannus Kurdebok, Hannus Rymberg, Heinrich Gusk, Niclas Woycechsdorf vnde Helmbold, vnse hofe schribere. O. d. St. L. No. 33, die an einzelnen Stellen, namentlich am Schluss, unleserliche Schrift ist nach der Abschrift im alten Privilegb. p. 42 ergänzt. An Schnüren von rother und grüner Seide das stark verletzte Siegel mit dem Rücksiegel in weissem Wachs. Urkunden-Buch der Stadt Liegnitz und ihres Weichbildes bis zum Jahre 1455 - Herausgegeben dr Friedrich Wilhelm Schirrmacher - Liegnitz 1866
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